Jacuzzi Pirates — Session to ignite a fire
Da ist es. Das erste Album der Badewannen Piraten vom Hochrhein. Heute veröffentlicht und natürlich gleich angecheckt. Und das hat sich gelohnt.
13 Songs haben die vier Jungs aus Bad Säckingen in den letzten Wochen aufgenommen und in ansprechender Qualität auf die Rohlinge gepresst. Entstanden ist ein Album, das beim ersten Anhören schon gut reinfließt, die volle Tiefe aber erst nach und nach entfaltet. Stilistisch bewegt man sich zwischen Postpunk, Emo, Glammer, Rock’n’Roll, Metal. Wie auch immer, das was aus den Boxen dröhnt (je lauter desto besser) ist direkter, kraftvoller Rocksound, der auch schon bekannte Songs wie „Trigger“ (Beitrag auf dem Regiolution-Sampler) und „No Lovesong“, beide vom ersten Demo, klarer klingen lässt.
Aber „Session to ignite a fire“ bietet nicht nur bekanntes Material sondern auch etliche brandneue Songs. Das eingängige und originelle „Medication“ legt die Messlatte mit guter Rhythmusarbeit, vertrackten Gitarrenriffs und richtig feinem zweistimmigen Gesang gleich richtig hoch an. Der Rest des Albums wird dem aber absolut gerecht: Da gibt es krachende Rockhymnen wie „Adam & Honesty“ und „Tabula Rasa“ und schnelle Punkrocksongs wie „If this is what you wanted“. Großartig auch „The Big Show“, das vor allem durch Stimme und Melodie, die stark an The Draft erinnert, überzeugt. Allgemein ist es vor allem die raue, kraftvolle Stimme vom Sänger Jan Mehlhorn, die dem Sound von JACUZZI PIRATES großen Mehrwert verleiht.
Eines ist klar: JACUZZI PIRATES wollen das Rad nicht neu erfinden, aber sie schicken sich an, eine verdammt gute und kreative Rockband zu werden, die viel mehr kann, als nur ein, zwei gute Songs zu schreiben.
Das Feuer ist entfacht, jetzt muss die lichterloh brennende Fackel nur weitergereicht werden.
Sebastian Drescher (Regiomusik, November 2007)